Erzählen Sie uns bitte etwas über sich?

Ich bin Mitte der 1970er Jahre in eine lebendige Familie hineingeboren, in der Musik und Sprache meine Schwestern und mich von Beginn an entscheidend geprägt haben. Es ist also in meinem Leben angelegt, dass ich mich mit beiden zentral beschäftigen würde.

Den Umgang mit Sprache habe ich zum beruflichen Zentrum gemacht (ich bin Lehrerin für Deutsch und Geschichte), die Musik nimmt einen großen Teil meiner Freizeit ein, indem ich in verschiedenen Chören in meiner Heimat Lippe singe. Außerdem wandere ich gern und lese viel.

Bücher: In welchen Genres bewegen Sie sich? Welche Bücher haben Sie bereits veröffentlicht?

Angefangen habe ich während meines Studiums mit Kurzgeschichten. Trotz eines Erfolges bei dem Wolfener Literaturpreis, wo meine Geschichte mit einem zweiten Platz ausgezeichnet wurde, habe ich eine lange Pause eingelegt und jetzt erst wieder mit dem längeren Format Roman begonnen. „Widerhall“ ist meine erste Veröffentlichung im Bereich Belletristik.

Ihr nächstes Projekt: An welchem Buch arbeiten Sie gerade?

Derzeit arbeite ich an einem Roman, der inspiriert ist vom Leben meiner Großmutter. Interessant daran ist für mich die enge Verknüpfung ihres Familienschicksals mit der Ostpolitik des Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des nationalsozialistischen Regimes. Wie die Erlebnisse einer ganzen Generation (Krieg und Verlust der Heimat) uns Nachkommen (Kinder- und Enkelgeneration) prägen, möchte ich herausarbeiten.

Motivation: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Was gefällt Ihnen am Schreiben besonders?

Als Studentin habe ich zum ersten Mal literarisch geschrieben und viel Gefallen gefunden an der Möglichkeit, dem Leben nachzuspüren, Erlebnisse zu ergründen und aufzulösen bzw. zu vertiefen. Sprache ist für mich neben Musik das wesentliche Ausdrucksmittel, in ihr findet eine Selbst- und Weltvergewisserung statt, die für mich lebenswichtig ist. Auch im Alltag bin ich täglich mit Sprache konfrontiert; dass sie gleichzeitig Urheberin und Lösung für Probleme ist, finde ich faszinierend. Am Schreiben mag ich die Konzentration und Ruhe, die dafür nötig sind, die passenden Worte zu finden. Auch die Unabhängigkeit, die das Schreiben bedeutet, liebe ich.

Lieblingsbücher: Welche Stilrichtung lesen Sie am liebsten? Welches sind Ihre drei Lieblingsbücher?

Ich lese am liebsten Romane und historische Sachbücher. Auf Lieblingsbücher mich festzulegen, finde ich schwierig, aber wenn ich mich entscheiden müsste, wären Faust von Goethe und Dr. Faustus von Thomas Mann unter diesen drei Büchern.