Erzählen Sie uns bitte etwas über sich?

Ich bin 58 Jahre alt, lebe in Appenzell, wurde in Österreich geboren, war lange in den Berufsfeldern Medien, PR und Kommunikation tätig. Darüber hinaus habe ich weitere Berufsausbildungen abgeschlossen. Ich habe viel erlebt und viele Fehler gemacht und würde es wieder genau so machen. Ich mag Menschen und arbeite täglich daran, selber ein besserer Mensch und ein wertvolleres Mitglied der Gesellschaft zu werden. Meine Neugier eröffnet mir täglich neue Welten.

Ihr nächstes Projekt: An welchem Buch arbeiten Sie gerade?

Wegen des beruflichen Wechsels in einen Schichtbetrieb bin ich derzeit kaum als Autor tätig. Doch die berufliche Ausbildung ist abgeschlossen und ich hoffe, bald wieder kreativ zu werden. Dieses Gefühl vermisse ich. Ich habe einige Kurztexte verfasst, die Potenzial haben. Welcher Ansatz am Ende realisiert wird, weiss ich noch nicht. Doch auch das nächste Thema wird bestimmt über einen menschlichen Charakter transportiert und einen minimalen Tiefgang enthalten. Bei den Themen gibt es kein Tabu.

Bücher: In welchen Genres bewegen Sie sich? Welche Bücher haben Sie bereits veröffentlicht?

Der Gedanke in eine Schublade gesteckt zu werden, behagt mir nicht. Jeder Autor ist für sich eine eigene, kreative Welt. Kategorien sind unnatürliche Marketing-Grenzen.

Wahrscheinlich würde man mich im Genre Belletristik unterbringen. Aber mir genügt es meine Kreativität grenzenlos auszuleben und ich freue mich, wenn andere ihre individuellen Möglichkeiten ebenfalls nutzen.

Mein aktuelles Buch heißt „Der Taubenmann“. Es enthält Kurzgeschichten, welche auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, bei näherer Betrachtung jedoch einen gemeinsamen Nenner enthalten:

Unser Leben ist eine Aneinanderreihung von Momenten, die kommen und wieder vergehen. Was bleibt ist die ständige Veränderung. Wie gehst Du mit Veränderungen um?

Zuvor ist „Aus dem Leben eines Sensenmannes“ erschienen. Darin enttabuisiere ich den Tod, denn er ist ein fester Teil des Lebens, egal ob wir uns dem Thema stellen oder nicht.

Motivation: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Was gefällt Ihnen am Schreiben besonders?

Als langjähriger Medienschaffender gehörte Schreiben drei Jahrzehnte zum täglichen Handwerk. In dieser Zeit fehlte die Motivation für die Arbeit an einem Buch. Irgendwann war Kreativität im Beruf nicht mehr gefragt. Ersatzweise wurde der Journalist zum Redaktor und immer mehr zum Produzenten, bei dem vor allem Computerkenntnisse gefragt waren.

Als Teil des Burn-out-Heilungsprozesses entdeckte ich die Möglichkeit nach Phantasie zu schreiben. Es half mir die Depression zu besiegen und ich entdeckte neue Seiten an mir.

Wenn ich mich an den Computer setzte, ein Dokument eröffne und meine Finger auf die Tastatur lege, beginnt ein innerer Prozess. Ganz automatisch. Es eröffnen sich neue Gedankenwelten. Alle Schranken und Grenzen fallen. Es ist meine Definition von Freiheit. Gleichzeitig ist mir wichtig den Leserinnen und Lesern nicht mehr als ein Thema und einige Gedanken mitzugeben. Sie sollen sich anregen lassen und auf eine eigene Gedankenreise gehen. Dann bin ich zufrieden.

Lieblingsbücher: Welche Stilrichtung lesen Sie am liebsten? Welches sind Ihre drei Lieblingsbücher?

Vor einiger Zeit habe ich mit dem Studium des Buddhismus begonnen. Entsprechend lese ich besonders Fachliteratur. Allerdings gehen diese Inhalte weit darüber hinaus. Die Bücher enthalten viel Wissen über unser modernes Leben, Glück, Egoismus, Ursache und Wirkung und natürlich Karma. Das ist aus wissenschaftlicher und philosophischer Sicht ebenfalls sehr spannend, denn es gibt zahlreiche Übereinstimmungen mit weltlicher Psychologie und Forschung.

Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist für mich ich ein Jahrhundertwerk. Auch „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich Böll fasziniert mich. Historisch bedeutsam erscheint mir „Der Flüsterwitz im dritten Reich“ von Hans-Jochen Gamm. Er dokumentiert humorvoll Aufstieg und Niedergang eines Terrorregimes. Spannend ist die Ähnlichkeit mit den gesammelten Flüsterwitzen, welche Friedrich-Wilhelm Schlomann in „Lachen verboten, Genosse“ oder Fritz Damm in „Wir dekorieren“ über die  Sowjetunion und die DDR publiziert haben.

Gerne lege ich den Leserinnen und Lesern auch „Wir sind ein Teil der Erde“ ans Herz. Es ist die Rede des Häuptlings Seattle an den Präsidenten der USA von 1855. Seine Voraussagen haben sich erfüllt.