Der Gedanke in eine Schublade gesteckt zu werden, behagt mir nicht. Jeder Autor ist für sich eine eigene, kreative Welt. Kategorien sind unnatürliche Marketing-Grenzen.
Wahrscheinlich würde man mich im Genre Belletristik unterbringen. Aber mir genügt es meine Kreativität grenzenlos auszuleben und ich freue mich, wenn andere ihre individuellen Möglichkeiten ebenfalls nutzen.
Mein aktuelles Buch heißt „Der Taubenmann“. Es enthält Kurzgeschichten, welche auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, bei näherer Betrachtung jedoch einen gemeinsamen Nenner enthalten:
Unser Leben ist eine Aneinanderreihung von Momenten, die kommen und wieder vergehen. Was bleibt ist die ständige Veränderung. Wie gehst Du mit Veränderungen um?
Zuvor ist „Aus dem Leben eines Sensenmannes“ erschienen. Darin enttabuisiere ich den Tod, denn er ist ein fester Teil des Lebens, egal ob wir uns dem Thema stellen oder nicht.
Als langjähriger Medienschaffender gehörte Schreiben drei Jahrzehnte zum täglichen Handwerk. In dieser Zeit fehlte die Motivation für die Arbeit an einem Buch. Irgendwann war Kreativität im Beruf nicht mehr gefragt. Ersatzweise wurde der Journalist zum Redaktor und immer mehr zum Produzenten, bei dem vor allem Computerkenntnisse gefragt waren.
Als Teil des Burn-out-Heilungsprozesses entdeckte ich die Möglichkeit nach Phantasie zu schreiben. Es half mir die Depression zu besiegen und ich entdeckte neue Seiten an mir.
Wenn ich mich an den Computer setzte, ein Dokument eröffne und meine Finger auf die Tastatur lege, beginnt ein innerer Prozess. Ganz automatisch. Es eröffnen sich neue Gedankenwelten. Alle Schranken und Grenzen fallen. Es ist meine Definition von Freiheit. Gleichzeitig ist mir wichtig den Leserinnen und Lesern nicht mehr als ein Thema und einige Gedanken mitzugeben. Sie sollen sich anregen lassen und auf eine eigene Gedankenreise gehen. Dann bin ich zufrieden.
Vor einiger Zeit habe ich mit dem Studium des Buddhismus begonnen. Entsprechend lese ich besonders Fachliteratur. Allerdings gehen diese Inhalte weit darüber hinaus. Die Bücher enthalten viel Wissen über unser modernes Leben, Glück, Egoismus, Ursache und Wirkung und natürlich Karma. Das ist aus wissenschaftlicher und philosophischer Sicht ebenfalls sehr spannend, denn es gibt zahlreiche Übereinstimmungen mit weltlicher Psychologie und Forschung.
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist für mich ich ein Jahrhundertwerk. Auch „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich Böll fasziniert mich. Historisch bedeutsam erscheint mir „Der Flüsterwitz im dritten Reich“ von Hans-Jochen Gamm. Er dokumentiert humorvoll Aufstieg und Niedergang eines Terrorregimes. Spannend ist die Ähnlichkeit mit den gesammelten Flüsterwitzen, welche Friedrich-Wilhelm Schlomann in „Lachen verboten, Genosse“ oder Fritz Damm in „Wir dekorieren“ über die Sowjetunion und die DDR publiziert haben.
Gerne lege ich den Leserinnen und Lesern auch „Wir sind ein Teil der Erde“ ans Herz. Es ist die Rede des Häuptlings Seattle an den Präsidenten der USA von 1855. Seine Voraussagen haben sich erfüllt.